Funktionsdiagnostik und -therapie in der Praxis
Die Funktionsdiagnostik befasst sich mit der korrekten Funktion des Kiefers – salopp ausgedrückt: mit dem richtigen Biss. Störungen in diesem Bereich können tief greifende Folgen haben; das reicht von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Kiefergelenk, Sehstörungen, Tinnitus, Kopf- und Nackenschmerzen bis hin zur Beschädigung von Zähnen und Zahnersatz durch Fehlbelastungen. Dennoch stellt die Funktionsdiagnostik und -therapie für viele Zahnärzte ein Reizthema dar. Das beginnt schon bei der Frage, ob derartige Krankheitsbilder überhaupt existieren und setzt sich fort bei unterschiedlichen Auffassungen über die richtige Therapie.
In unserer Praxis haben wir einen Schwerpunkt auf die Funktionsdiagnostik und Kiefergelenkstherapie gelegt und mit unserer Kiefergelenkssprechstunde eine Anlaufstelle für Patienten mit akuten oder chronischen Beschwerden geschaffen. Frau Dr. Vivell, MSc befasst sich seit 1998 mit diesem Fachgebiet. Sie hat durch ein dreijähriges Postgraduierten-Studium an der staatlichen Donau-Universität Krems den Titel „Master of Science für Funktionsdiagnostik und Kiefergelenkstherapie (MSc)“ erworben. Die tägliche intensive Praxis führt zu einem besonders breit gefächerten Erfahrungshorizont, insbesondere auch mit komplexen Fällen.
Unsere Kiefergelenkssprechstunde dient als Anlauf- und Koordinationsstelle für Patienten mit akuten oder chronischen Kiefergelenksbeschwerden und Nacken- oder Kopfschmerzen, genannt CMD (craniomandibuläre Dysfunktion). Unser Therapiekonzept ist mittel- bis langfristig angelegt. Während die akute Form der CMD vornehmlich zum Aufgabenbereich des Zahnarztes gehört, werden chronische Formen meist in Zusammenarbeit mit weiteren Spezialisten behandelt. Weitere Informationen zu CMD finden Sie hier.
Funktionsdiagnostik und Zahnersatz
Wenn es um prothetische Versorgungen geht – von der Krone bis zum Implantat – gehört zu einem professionellen Behandlungskonzept immer auch die Analyse der korrekten, störungsfreien Funktion dazu. Sie ist unabdingbare Voraussetzung für ein perfektes und langlebiges Ergebnis, wird aber leider viel zu oft vernachlässigt. Wenn dann z.B. Vollkeramik beim Kauen durch gegenüberliegende Zähne falsch belastet wird, bricht schnell auch von der widerstandsfähigsten Pracht ein Stück Keramik ab. Bei sehr harten Dentalmaterialien wie Zirkonoxid überträgt sich die Bruchgefahr dagegen auf die gegenüberliegenden Zähne. Im schlimmsten Fall kann die Fehlbelastung sogar den Verlust der betroffenen Zähne verursachen. Davon abgesehen kann nicht korrekter Zahnersatz auch zu Schmerzen und Funktionsstörungen führen.
Zur Funktionsdiagnostik setzen wir verschiedene schmerzfreie manuelle Untersuchungen und Modellanalysen ein. Mithilfe von computergestützten Methoden ermitteln wir genau, wie zum Beispiel die Zahnhöcker der Backenzähne angeordnet sein müssen, damit die reibungslose Gleitbewegung des Kiefers beim Zusammenbeißen möglich ist. Die genaue Planung ermöglicht dann eine ganz präzise, die Zahnsubstanz schonende Behandlung.
Beispiel für optimale Verzahnung der Backenzähne für eine störungsfreie Gleitbewegung von Ober- und Unterkiefer.